Testbericht Steinberg Sequel 3, viele Cubase 6 Features enthalten - BuenasIdeas (2024)

Sequel 3 hebt sich schon gewaltig von den Vorgängerversionen ab, auch wenn das Konzept, schnell, einfach und Effektiv, geblieben ist, finden sich doch gewaltige Neuerungen in der absolut nicht nur für Einsteiger geeigneten DAW. Vieles was dieses Jahr schon bei der neuen Cubase Version 6 begeisterte findet sich nun auch in Sequel 3 wieder.

Der Halion Sample Player wurde komplett durch den HalionSonic (Testbericht hier) in der SE Version ersetzt, was zu noch besseren Sounds führt. Der Drum Groove Agent One ist nun auch in Sequel 3 enthalten und der Beat Designer ist fester Bestandteil des Bedienkonzepts geworden.

Sehr viele Effekte aus Cubase 6 finden sich nun auch in Sequel 3 wieder, hier wird zwischen zwei Bearbeitungsmodi unterschieden, zum einen haben wir hier den Sequel eigenen Modus, indem die dargestellten Parameter alle automatisiert und beliebigen Midi Kontrollern zugewiesen werden können, zum anderen findet sich der Cubase 6 Modus, also die Darstellung aller Parameter im gefälligen Design.

Der Hammer ist zudem das es nun möglich sein soll auch VST Instrumente und Effekte in Sequel 3 zu laden, allerdings geht dies nur mit VST 3 Plugins, die 2.4 Plugins laufen unter Sequel 3 leider nicht. Soweit ich informiert bin, ist das Entwicklungstool „Synthedit“ noch nicht in der Lage VST 3 Plugins zu erzeugen, somit ist die Auswahl an einsetzbaren Plugins noch relativ überschaubar.

Ganz so schlimm ist dies allerdings nicht da in nicht, da in Sequel 3 schon eine ganze Menge Plugins mitgeliefert werden, neben den eben schon angesprochenen Halion Sonic und Groove Agent One findet sich auch noch das aus Cubase 6 bereits bekannte VST Amp Rack Plugin in einer nur leicht eingeschränkten Version, dies dürfte sicherlich die Gitarristen freuen, denn hier sind acht klassische Gitarren Amps mit sehr gutem Sound, sowie reichlich virtuelle Tretminen (Bodeneffekte wie Flanger, Fuzz, Wah Wah etc.) enthalten. Auch der Elastiqué Algorithmus für nahezu perfektes Time Stretching ist nun fester Bestandteil von Sequel 3 geworden.

Die Bedienoberfläche hat sich leicht verändert, der Mediapool ist aus dem unteren Bereich der Bedienoberfläche nach oben rechts gewandert, was ich persönlich nicht ganz so positiv finde, da nun auf den Arrangementspuren etwas Platz fehlt aber gut wir können den Mediapool ja auch jederzeit wieder ausblenden.

Leider habe ich bei den Loops bisher nichts aufregend neues finden können, hier hätte ich mich gefreut wenn der Bestand an Loops noch deutlicher aufgefrischt worden wäre. Aber es besteht ja die Möglichkeit für relativ wenig Geld frische Loops im Steinberg Shop zu ordern, ich werde mir in nächster Zeit das eine oder andere Loopset zulegen. Die Einbindung von Loops von anderen Anbietern wie zum Beispiel den Production Tools Vol. 4 von Soundorder, funktioniert absolut einwandfrei, die Loops werden problemlos mit in die Bibliothek von Sequel 3 übernommen, sehr schön.

Insgesamt ist das Design von Sequel 3 etwas frischer geworden, alles ist irgendwie „griffiger“ und moderner. Ich würde mir nur einen riesigen Monitor wünschen um die Arbeitsfläche ohne scrollen komplett ausnutzen zu können auch bei einem Projekt mit 16 oder mehr Spuren.

Am Workflow hat sich dahingehend etwas geändert das Wir nun die Originalbedienoberflächen der enthaltenen wie auch der extern einbindbaren VST 3 Plugins aufrufen können, ansonsten ist alles beim alten geblieben, schnell, praktisch und innovativ. Einfacher kann es fast nicht mehr sein einen Song zu produzieren und das in gewohnter guter Steinberg Qualität. Was sich leider nicht geändert hat, sind die etwas langen Ladezeiten der Sampler Sounds, da hat der Einsatz dies ist aber der Qualität des Halion Sonic SE geschuldet, der ja auch in der normalen Version ein wenig Zeit benötigt, bis die Sounds geladen sind, OK ich meckere hier auf sehr hohem Niveau denn bei der gebotenen Auswahl und den wirklich guten Sounds ist das eigentlich zu verschmerzen.
Ich bin mir nicht sicher ob der Steinberg Prologue Synthesizer wirklich Bestandteil von Sequel 3 ist da ich vorher auch schon ein Cubase AI 5 auf dem Rechner hatte und der Prologue von Steinberg in den Neuheiten von Sequel 3 auch nicht erwähnt wird. Fest steht jetzt ist er da und vorher war er das nicht, also gehe ich davon aus das auch dieser hervorragende Synth bei der Installation von Sequel 3 auf meiner Festplatte gelandet ist. Sehr schön! VST 3 Plugins, die ich installiert hatte, werden alle korrekt angezeigt und können auch sofort in Sequel 3 geladen werden, bei mir war das die T-Paine Engine samt iDrum wie auch der ganz frische für einen Testbericht vorgesehene Waldorf Vocoder Lector.

Klingen tut Sequel 3 sehr amtlich, ob wir nun die gesampelten Loops oder aber die Sounds und Phrasen aus dem Halion Sonic LE einsetzen, alles klingt immer schön rund und druckvoll. Die Funktionen zur Automatisierung sind hervorragend und einfach gelöst worden, die Zuweisung externer Midi Kontroller ist vorbildlich und besser als in Cubase 6. Wäre doch toll wenn die Cubase 6 Entwickler diese Zuweisung aus Sequel auch in Cubase ermöglichen könnten. Ganz besonders gut hat mir die Möglichkeit gefallen eine „on the fly“ Zuweisung einzelner Teile des Songs für einen Live tauglichen Arrangermodus vorzunehmen. Dies bietet sehr viel Möglichkeiten einen Song in seiner Struktur zu beeinflussen, Klasse Steinberg!

Bei der Installation bemerkte ich das auch REVerence, der in Steinberg Cubase 6 enthaltene Convolution Hall, im Setup Prozess auftauchte, leider ist dieser aber dann nur im Halion Sonic SE verfügbar, ein sehr guter Reverb Effekt ist aber natürlich auch in Sequel enthalten. Weiterhin ist effektseitig alles an Bord was das Musiker- und Produzentenherz begehrt, vom Kompressor über Flanger, Delay, Chorus usw. bis zum heute sehr populären Maximizer findet sich hier alles.

Der Beatdesigner fügt sich nahtlos in das Bedienkonzept von Sequel 3 ein, hier kann wie an einem Drumcomputer einfach und schnell ein grooviger Beat erstellt werden, der Groove Agent One stellt dazu sehr viele absolut brauchbare Schlagzeugsounds zur Verfügung.

Testbericht Steinberg Sequel 3, viele Cubase 6 Features enthalten - BuenasIdeas (5)FAZIT: Steinberg hat mit der neuen Version Sequel 3 ein heißes Eisen auf den Markt geworfen, für einen absolut fairen Preis bekommt man hier eine komplett ausgestattete Musikproduktionsumgebung vom feinsten. Alleine die enthaltenen Instrumente und Effekte sprengen normalerweise die Summe die von Steinberg führ Sequel 3 verlangt wird. Das für Mac OS und Windows 7 geeignete Musikproduktionsprogramm kostet aktuell nur schlappe 79,99 Euro. Ja, tatsächlich und Ihr könnt auch eine kostenlose TRIAL-Version bei Steinberg herunterladen, um so erst einmal ausgiebig zu testen! (Download Größe knappe 8 GB…)

Soviel Musikerfreundlichkeit wirdhier natürlich belohnt und zwar mit einem buenasideas.de Tipp! Wer heute in die Musikproduktion einsteigen will, der sollte sich Steinbergs Sequel 3 unbedingt einmal ansehen, bzw. anhören, mehr Leistung fürs Geld ist fast unmöglich und es schadet ja nicht, wenn man sich mit den Tools wie VST Amp Rack oder HalionSonic SE und Beatdesigner schon auskennt, wenn man später dann einmal doch auf Cubase 6 umsteigen will.

Bewertung:

  • Bedienbarkeit: Sehr gut
  • Konzept: Genial
  • Schwierigkeitsgrad für Einsteiger: gering
  • Austattung: Tutti kompletti (Alles drin, was Ihr braucht, ohne weiteres Rumschlagen mit Setup Programmen und Lizenzen)
  • Preis / Leistung : Sehr gut
  • Meckerecke: VST Plugins erst ab VST 3
  • Gesamtnote: Hervorragend!

Weitere Infos, sowie auch einige Videos und die Möglichkeit die TRIAL Version von Sequel 3 downzuladen oder Sequel 3 direkt zu erwerben findet Ihr bei: www.steinberg.net/de

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